1. Die US-Pioniere: Olipop und Poppi mischen den Markt auf
Während Cola & Co. sich jahrelang kaum bewegten, wurde das Softdrink-Regal in den USA plötzlich bunter – und funktionaler. Es begann mit zwei Marken: Olipop und Poppi. Beide griffen einen Megatrend auf, der lange unter der Oberfläche gärte – buchstäblich. Der Darm wurde zur neuen Bühne des Gesundheitsdiskurses, “Gut health” zum Lifestyle.
Olipop startete 2018 mit dem Versprechen, das Verlangen nach Limo zu stillen – ohne die gesundheitlichen Kompromisse. Statt Zucker: präbiotische Ballaststoffe. Statt künstlicher Aromen: Pflanzenextrakte. Statt leerer Kalorien: ein funktionales Versprechen. Rund 9 Gramm Ballaststoffe pro Dose – fast ein Drittel des empfohlenen Tagesbedarfs. Die Markenbotschaft: A new kind of soda. Das Design: nostalgisch-retro. Die Wirkung: disruptiv.
→ Bis 2024 sammelte Olipop über 100 Millionen US-Dollar ein – u. a. von Gwyneth Paltrow, The Weeknd und Camila Cabello. Der Markenwert? Inzwischen mehrere hundert Millionen Dollar.
Poppi war die verspieltere Schwester – bunter, popkultureller, weiblicher positioniert. Auch hier: präbiotisch durch Apfelessig und Ballaststoffe, aber mit mehr TikTok-Flair als Health-Blog-Vibes. Poppi schaffte es, Millionen junge Konsument*innen für ein Thema zu begeistern, das bis dato nach Reformhaus klang.
Beide Marken zeigen, was passieren kann, wenn man ein funktionales Produkt nicht über seine Funktion verkauft – sondern über Gefühl, Genuss, Lifestyle.