Doch was in Lege-Sendungen gerne als Verbrauchertäuschung gebrandmarkt wird, hat inzwischen ein überraschendes Gegengewicht bekommen. Immer mehr Food-Startups verzichten bewusst auf die Zugabe von Wasser – und setzen stattdessen auf Pulver.
Was zunächst wie ein Rückschritt klingt, ist in Wirklichkeit Teil einer größeren Strategie. Unternehmen wie Bluefarm, Holy und Greenforce verfolgen mit Pulverprodukten ein klares Ziel: Ressourcenschonung, Gesundheitsorientierung – und ein neues Convenience-Verständnis.
Pulver statt Plastik
Die ökologischen Vorteile liegen auf der Hand. Wer Wasser erst zu Hause hinzufügt, spart unterwegs Gewicht, Volumen – und Verpackung. Bluefarm, Anbieter für Haferdrinkpulver, rechnet vor: Ein Beutel ersetzt bis zu vier Getränkekartons. Das reduziert Müll, spart CO₂ beim Transport und macht die Kühlkette überflüssig.
Auch Greenforce – bekannt für vegane Fleischalternativen in Pulverform – verweist auf den Vorteil der Trockenlagerung. Anders als tiefgekühlte Plant-Based-Produkte kommt das Pulver ohne energieintensive Logistik aus. Stattdessen reicht ein Vorratsschrank.
Einfache Idee, lange Haltbarkeit
Neben ökologischen Argumenten spielt die Haltbarkeit eine zentrale Rolle. Pulverprodukte sind oft monatelang haltbar, brauchen keinen Kühlschrank und lassen sich bedarfsgerecht portionieren. Das bedeutet: Weniger Food Waste, mehr Flexibilität – besonders in Single-Haushalten oder bei Menschen mit unregelmäßigen Essgewohnheiten.
Hinzu kommt: Der Direktvertrieb per Abo-Modell funktioniert mit Pulver besonders gut. Keine zerdrückten Verpackungen, keine Kühlboxen – sondern einfach ein Päckchen im Briefkasten.